Sozialer Wohnungsbau 2025 – Steigende Nachfrage und staatliche Förderung
Immer mehr Menschen suchen bezahlbaren Wohnraum – doch der soziale Wohnungsbau kommt vielerorts kaum hinterher. Besonders in Städten wie Kassel ist die Nachfrage deutlich gestiegen. Die Bundesregierung hat deshalb 2025 neue Fördermittel bereitgestellt. Doch reicht das aus? Und was tut sich konkret vor Ort?
1. Nachfrage steigt – Angebot stagniert
Laut dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) fehlen in Deutschland derzeit rund 700.000 bezahlbare Wohnungen – davon etwa 200.000 im Segment des sozialen Wohnungsbaus (Quelle: www.gdw.de). In vielen Städten übersteigt die Zahl der Antragsteller auf geförderte Wohnungen die verfügbaren Einheiten deutlich.
Auch in Kassel ist die Lage angespannt: Rund 40 % der Bevölkerung gilt laut Angaben der Stadt als potenziell bezugsberechtigt für sozialen Wohnraum – doch das Angebot reicht längst nicht aus (Quelle: www.kassel.de).
2. Förderprogramme 2025 – Was wird unterstützt?
Die Bundesregierung stellt im Jahr 2025 insgesamt 18 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung – verteilt über die Länder. In Hessen können damit insbesondere folgende Maßnahmen gefördert werden:
- Neubau von Mietwohnungen mit Mietpreisbindung
- Ankauf und Sanierung von Bestandsimmobilien zur Umnutzung
- Nachverdichtung auf bestehenden Grundstücken
- barrierefreier Umbau geförderter Wohnungen
Zusätzlich wurde die Förderkulisse durch KfW-Programme ergänzt – z. B. mit zinsgünstigen Krediten für klimafreundlichen Neubau oder serielles Bauen (Quelle: www.kfw.de).
3. Kassel: Lokale Projekte und Herausforderungen
Die Stadt Kassel beteiligt sich aktiv am Wohnungsbauprogramm des Landes Hessen. Aktuelle Projekte entstehen z. B. in:
- Waldau (Heinrich-Steul-Straße) – Neubau von Mietwohnungen mit Förderbindung
- Oberzwehren (Mattenberg-Quartier) – Nachverdichtung und Sanierung
- Nordstadt – Ankauf und Umwandlung ehemals gewerblicher Immobilien
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG Kassel plant für 2025/26 den Bau mehrerer hundert Wohnungen – davon ein Drittel im geförderten Bereich. Gleichzeitig läuft in Kassel ein Förderprogramm zur Aktivierung von Baulücken und Leerständen (Quelle: www.kassel.de / www.gwg-kassel.de).
4. Für wen lohnt sich ein Antrag?
Anspruch auf geförderte Wohnungen haben in der Regel Haushalte mit mittlerem oder geringem Einkommen. In Hessen gelten 2025 z. B. folgende Einkommensgrenzen (Richtwert für 1-Personen-Haushalt): rund 18.000 € netto jährlich. Für jede weitere Person steigt die Grenze um ca. 6.000 €.
Wohnberechtigungsscheine (WBS) sind in Kassel beim Sozialamt erhältlich. Die Stadt bietet Beratung zur Antragstellung sowie eine zentrale Wohnungsvermittlung (Quelle: www.kassel.de > Wohnen & Leben).
Fazit
Der Bedarf an gefördertem Wohnraum steigt – und 2025 stehen so viele Fördermittel bereit wie nie. In Städten wie Kassel wird deutlich: Ohne aktives Engagement der Kommunen, Investoren und Wohnungsunternehmen wird das Problem nicht lösbar. Wer plant zu bauen oder zu investieren, sollte die Programme kennen – und wer Anspruch auf Unterstützung hat, sollte seinen WBS rechtzeitig beantragen.
Hinweis
Stand: Mai 2025. Aktuelle Förderbedingungen finden Sie unter: www.kfw.de, www.kassel.de, www.wibank.de (Land Hessen).